So bringt Design Thinking dein Unternehmen nach vorne

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@acvvdo1 via Twenty20

Design Thinking? Hast du vielleicht schon oft gehört, aber was genau steckt dahinter? Wie funktioniert Design Thinking in der Praxis? In diesem Beitrag verraten wir es dir.


Was ist Design Thinking?

Design Thinking ist eine Kreativitätstechnik, die auf Problemlösungen und das Finden neuer Ideen abzielt. Im Fokus steht dabei immer der Anwender bzw. der Kunde. Darüber hinaus werden auch Parameter wie Wirtschaftlichkeit oder Machbarkeit beleuchtet.

Der Begriff Design Thinking geht auf die intuitive Arbeitsweise von Designern zurück, die sich vereinfacht in das Beobachten und die Kundenorientierung unterteilen lässt. Die Methode wurde von Larry Leifer, Terry Winograd und David Kelley begründet.

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Wie funktioniert Design Thinking?

Bei der Design Thinking Methode sind vor allem der Anfang und das Ende charakteristisch. Zu Beginn versetzt du dich in die „Beginners Mind“ und startest damit quasi bei null. In dieser Phase solltest du im Optimalfall auf keine Erfahrungen zurückgreifen können und bist völlig unvoreingenommen. Der Prozess endet daraufhin erst, wenn eine Idee konkretisiert und umgesetzt ist.

Die Methode ermöglicht es dir, besonders anwender- und kundenfreundlich zu denken.


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Design Thinking Prozess und Design Thinking Phasen

Im Fokus der Methode steht der Design Thinking Prozess, der sich wiederum in sechs Phasen gliedert, die im Nachfolgenden vorgestellt werden.

Phase 1: Verstehen – definiere das Problem

In dieser ersten Phase des Design Thinking Prozesses skizzierst du die Ausgangssituation. Damit stellst du sicher, dass du, als auch das am Prozess beteiligte Team, ein gemeinsames Verständnis von eurem Ausgangspunkt habt. Diese Ausgangssituation kennzeichnet sich im Wesentlich durch folgende zwei Merkmale:

  1. Es existiert ein Problem aus Kunden- oder Unternehmenssicht, das lösbar ist.
  2. Die vorgegebenen Rahmenbedingungen sind transparent.

Ziel der ersten Phase ist eine Auflistung an Hypothesen, die das Problem aus Sicht der Anwender bzw. Kunden beschreibt.

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@ijeab via Twenty20

Phase 2: Beobachten – lerne Kundenbedürfnisse zu verstehen

In der zweiten Phase beschäftigst du dich direkt mit dem Anwender bzw. dem Kunden. Ziel dieser Phase ist es, die Bedürfnisse und die Prioritäten zu erkennen, analysieren und verstehen. Hierfür suchst du das persönliche Gespräch mit den Anwendern bzw. Kunden und findest heraus, wie der Kunde aktuell mit dem bestehenden Problem umgeht. Im besten Fall hat der Anwender bereits selbst eine Strategie entwickelt, um das bestehenden Problem zu umschiffen.

Deine Hypothesenliste aus der ersten Phase gleichst du nun mit den erhaltenen Kundenaussagen ab. Bestätigte Hypothesen bleiben dabei bestehen, wohingegen andere gestrichen werden können.


Phase 3: Definiere deinen Standpunkt – was hast du gelernt?

Die dritte Phase des Design Thinking Prozesses vereint die erste mit der zweiten Phase. Deine zusammengetragenen Annahmen und Beobachtungen geben dir in dieser dritten Phase die Chance, den Lösungsraum abzustecken und deinen idealen Kunden zu definieren. Der ideale Kunde ist in diesem Fall besonders von dem bestehenden Problem betroffen und damit äußerst interessiert an deinem Lösungsansatz. Nutze diese Phase, um all deine gewonnenen Erkenntnisse zu strukturieren und zusammenzufassen.

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@ijeab via Twenty20

Phase 4: Entwickle neue Ideen und Lösungsansätze

In dieser Phase tragen du und dein Team möglichst viele unterschiedliche Ideen zusammen, die im Anschluss diskutiert, geordnet und priorisiert werden. An dieser Stelle spielen die Faktoren Wirtschaftlichkeit, Kundenwunsch und Machbarkeit eine übergeordnete Rolle.


Phase 5: Erstelle einen Prototypen

In der 5. Phase sind deine Kreativität und dein handwerkliches Geschick gefragt, um die in Phase 4 priorisierten Ideen auf einen Prototyp zu übertragen. An dieser Stelle ist es ratsam, dir die Rahmenbedingungen eines Prototyps vor Augen zu führen. Dein Prototyp soll in erster Linie zweckmäßig sein. Investiere dabei nicht mehr Zeit als nötig in die Erstellung und konzentriere dich ausschließlich auf Prototypen, die du mit deinem Team umsetzen kannst. Bei der Erstellung deines Prototyps sind alle Materialien erlaubt. Dein Prototyp soll dem Anwender bzw. dem Kunden die Möglichkeit geben, deine Problemlösung zu verstehen, um dir im Anschluss ein Feedback geben zu können. Das bringt dich bereits zur nächsten Phase.

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@bongkarngraphic via Twenty20

Phase 6: Teste und befrage den Kunden

In dieser letzten Phase des Design Thinking Prozesses dreht sich alles um die Einschätzung und die Rückmeldung des Anwenders bzw. des Kunden. Vor der Präsentation deines Prototyps solltest du dir überlegen, an was du konkret den Erfolg deines Prototyps messen möchtest. Notiere dir hierfür Annahmen und Erwartungen. Stellt sich in dieser Phase heraus, dass die Lösung den Kunden nicht überzeugt, ist dies kein Beinbruch. Genau für diesen Fall sind Prototypen da. Dann musst du in eine vorige Phase des Design Thinking Prozesses zurückkehren und nochmals an deinen Ideen feilen. Die Umsetzung deiner Lösung sollte erst erfolgen, wenn du von ausreichend vielen Kunden eine positive Resonanz auf deinen Prototyp erhalten hast.


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Vorteile und Gründe für die Design Thinking Methode

Du arbeitest mit der Design Thinking Methode immer ausgehend von einem existierenden Problem. Dadurch ist gewährleistet, dass die während des Prozesses ausgearbeiteten Lösungsansätze auch tatsächlich gebraucht werden. Während du dich durch die einzelnen Phasen arbeitest, entwickelst du automatisch ein Gefühl für den Anwender bzw. den Kunden. Dieser wird dabei aktiv in den Prozess mit einbezogen.

Bei der Methode arbeitest du in einem heterogenen Team, so dass unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen in die Lösungsfindung einbezogen werden. Diese Arbeitsweise ermöglicht das Aufbrechen von bestehenden Denkmustern und wirkt der so genannten Betriebsblindheit entgegen. Darüber hinaus sorgt die Arbeit in interdisziplinären Teams für ein positives, abteilungsübergreifendes Betriebsklima.

Mit Hilfe des Prozesses kannst du vergleichsweise schnelle, kosteneffektive und vor allem kundenorientierte Lösungen entwickeln. Durch das direkte Feedback der Nutzer werden die Prototypen so lange optimiert, bis die bestmögliche Lösung erreicht ist. Scheitern und Fehleinschätzungen sind Bestandteile des Prozesses, wodurch eine positive Fehlerkultur geschaffen wird.

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@Wood.Wire via Twenty20

Was spricht gegen Design Thinking?

Damit die Design Thinking Methode funktioniert, müssen gewisse Rahmenbedingungen vorhanden sein bzw. geschaffen werden. Hierzu zählt beispielsweise ein ausreichendes Maß an Flexibilität und Raum für die Teammitglieder. Außerdem sollten die Teammitglieder vor Ort sein, damit die Methode zielführend ist.

Bei der Design Thinking Methode gibt es keine Ergebnissicherheit. Das Ergebnis hängt direkt von der Kreativität der Teammitglieder und dem Feedback der Anwender bzw. Kunden ab.


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Wo kann Design Thinking eingesetzt werden?

Die Anwendungsbereiche von Design Thinking sind breit, da sich die Methode auf die unterschiedlichsten Frage- und Problemstellungen übertragen lässt. Mit der Methode lassen sich ebenso neue Produkte und Dienstleistung wie neue Geschäftsmodelle entwickeln und zum Erfolg führen. Ein berühmtes und erfolgreiches Beispiel ist Airbnb, die mit Hilfe dieser Methode klären konnten, weshalb manche Anzeigen deutlich anziehender auf potentielle Kunden wirkten als andere. Der Grund hierfür waren schlechte Fotos der Wohnungen. Die Problemlösung war und ist ein Fotografen-Programm, um die Vermieter zu unterstützen, einladende und freundliche Fotos von ihren Wohnungen hochzuladen.

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@FreedomTumZ via Twenty20

Design Thinking im eigenen Unternehmen einsetzen – so klappt’s

Du willst Design Thinking in deinem Unternehmen einführen? Dann gilt es einiges zu beachten. Zu allererst solltest du die Führungsebene von der Methode überzeugen. Damit stellst du sicher, dass der Prozess wertgeschätzt und nicht sogar als Zeitverschwendung verstanden wird. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Management ebenfalls über Innovationen spricht. Doch nicht nur die Führungsriege sollte die Methode kennen und schätzen. Ebenfalls gilt es, ein möglichst breites Grundverständnis innerhalb des gesamten Unternehmens für die Design Thinking Methode zu schaffen. Wer weiß, von welcher Abteilung du im nächsten Schritt Unterstützung benötigst?

Warum Design Thinking im Startup so beliebt ist

Design Thinking erfreut sich unter anderem bei der Unternehmensgründung großer Beliebtheit. Wenn du diesen Artikel aufmerksam studiert hast, kannst du dir ganz einfach selbst erklären, warum Design Thinking bei Startups so beliebt ist. Die Methode fördert kreative Lösungsansätze, die dem Kunden gefallen und echte Probleme lösen. Wenn du mit dem Gedanken spielst, ein Unternehmen zu gründen, sollte dein Produkt oder deine Dienstleistung den Nerv der Zeit treffen. Mit der Design Thinking Methode ist genau das möglich.