Oh Happy Monday: So kommen Mitarbeiter auch montags glücklich zur Arbeit!

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@criene via Twenty20

„Manic Monday“, „Montagsblues“, „Fucking Monday” oder einfach nur schlimmster Tag der Woche? Es gibt viele Bezeichnungen für das, was sich zu Wochenbeginn in vielen deutschen Unternehmen abspielt. Die Stimmung ist schlecht und sie wird im Laufe der Woche nicht wesentlich besser. Vielleicht kennst du dieses Gefühl aus eigener Lebenserfahrung nur zu gut.

Wie schön hingegen wäre die Vorstellung, als Chef und auch als Mitarbeiter sogar montags mit einem Lächeln im Gesicht nach dem Wochenende voller Tatendrang an den Arbeitsplatz zurückzukehren? Dieser Beitrag liefert Denkanstöße, damit aus dieser Vision Realität am Arbeitsplatz werden kann.

Mehr Glück am Arbeitsplatz verzweifelt gesucht: Woran hapert es?

Laut unterschiedlichen Untersuchungen haben bis zu 20 % aller Mitarbeiter bereits innerlich gekündigt. Glück am Arbeitsplatz sieht anders aus. Als Ursachen werden ein schlechtes Betriebsklima und fehlende bzw. als ungerecht empfundene Führung angegeben. Zudem fühlen sich viele Mitarbeiter oft alleine gelassen, vor allem, wenn es um digitale Herausforderungen geht. Es versteht sich von selbst, dass ein schlechtes Betriebsklima Gift für die Produktivität ist. Ohne Arbeitsglück werden Mitarbeiter unter ihren Möglichkeiten bleiben. Mittlerweile gibt es zahlreiche Untersuchungen, die einen klaren Zusammenhang zwischen Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität zeigen:

Glückliche Mitarbeiter sind…

  • loyaler
  • motivierter
  • kreativer
  • seltener krank
  • wichtig für die Zufriedenheit und Treue von Kunden!

Wenn das keine guten Gründe sind, das Glück am Arbeitsplatz in Zukunft aktiver und vor allem bewusster zu gestalten! Es gibt jedenfalls viele gute Gründe, sich mit dem Thema ‚Arbeitsglück‘ näher zu befassen. Nutze diesen Beitrag als inspirierenden Ausgangspunkt, um Abläufe im Betrieb zukünftig differenzierter betrachten zu können.

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Chief Happiness Officer: glückliche Mitarbeiter sind Chefsache!

Andere glücklich machen und damit Geld verdienen: Ja, du hast richtig gelesen! Dieses Berufsbild oder auch der Feel Good Manager sind in den letzten Jahren zu gefragten Jobs geworden. Was vor wenigen Jahren noch belächelt wurde, ist in vielen Startups bereits gelebte Wirklichkeit. Immer mehr Unternehmen nehmen das Glück ihrer Mitarbeiter selber aktiv in die Hand. Es handelt sich um eine nachhaltige Bewegung, die in den USA bereits wesentlich tiefer verwurzelt ist. Aber auch in deutschen Chefetagen ist mittlerweile die Einsicht vorgedrungen, dass sich Investitionen in glückliche Mitarbeiter auszahlen.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter sollte daher konsequent zur Chefsache gemacht werden, schließlich spielen die Unternehmenskultur und die Führung rahmengebende Rollen. Auf diese und andere Faktoren gehen wir noch ein.


Happy Monday? Was ist über das (Un)glück deiner Mitarbeiter eigentlich bekannt?

Halt! Bevor es nun an die ‚Bespaßung‘ von Mitarbeitern mit durchaus ernstem Hintergrund geht, ist eine Ausgangsanalyse fällig. Schließlich ist Glück ein abstraktes Konstrukt, das sehr unterschiedlich empfunden wird. Mitarbeiterbefragungen oder die Analyse externer Bewertungen (z. B. Kununu) können zeigen, wie die Lage am Arbeitsplatz wirklich ist. Vordergründig scheint vielleicht alles bestens. Solche Befragungen bringen aber sehr oft in klarer Form ans Tageslicht, was Mitarbeiter stört. Sind solche Unglücksfaktoren identifiziert, können Maßnahmen für eine glücklichere und vor allem produktivere Zukunft eingeleitet werden. Dabei wird es wichtig sein, alle Mitarbeiter von Beginn an mit einer offenen Kommunikation einzubeziehen. Hier siehst du bereits ganz deutlich, dass einer in jeder Hinsicht lebendigen Unternehmenskultur eine zentrale Bedeutung zukommt.

Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg.“

Buddha

Was ist Arbeitnehmern wirklich wichtig? Das sagen uns Studien

Abgesehen von Befragungen deiner Mitarbeiter kannst du den Fokus auf Studien legen. Interessant mit Blick auf das Thema ‚glückliche Mitarbeiter‘ ist die Studie ‚Meaning of Work‘ des Jobportals Indeed aus dem Jahr 2020.1https://www.meaningofwork.de/
Erfahrungsgemäß werden dort Themen genannt, die für viele Unternehmen repräsentativ sind.

  • Eine zentrale Erkenntnis ist, dass Geld alleine Mitarbeiter nicht glücklich machen kann. Sinnhafte Aufgaben mit Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung spielen eine weitaus größere Rolle.
  • Besonders jüngeren Mitarbeitern ist eine attraktive Work-Life-Balance wichtig. Sie wünschen sich flexible Arbeitszeiten und eine unterhaltsame Unternehmenskultur.
  • Natürlich wollen Mitarbeiter auch gut verdienen (wer will das nicht?). Aber beim lieben Geld spielt vor allem die Transparenz eine Rolle. Viele Mitarbeiter wünschen sich bereits bei der Stellenausschreibung mehr Klarheit über Verdienstmöglichkeiten.
  • Viele Mitarbeiter sind zudem nicht wirklich glücklich darüber, dass sich in vielen Chefetagen patriarchale Rollenvorstellungen hartnäckig halten. Das zeigt sich z. B. daran, dass kaum Unternehmen frisch gebackene Papas motivieren, in Elternzeit zu gehen.
  • Wie beim Thema Elternzeit wünschen sich viele Mitarbeiter auch in Bezug auf Karriereziele die aktive Unterstützung des Vorgesetzten: Ein offenes Ohr ist als Fühler unverzichtbar, um ein Gespür für das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu entwickeln.

Unternehmenskultur für einen Happy Monday: Ein bisschen Spaß muss sein!

Es kann doch nicht so schwer sein, für gute Laune zu sorgen! Wenn du das jetzt laut denkst, solltest du Folgendes beachten: Glück lässt sich nicht verordnen bzw. per Knopfdruck auslösen. In diesem Sinne reicht es nicht, wenn ein Chief Happiness Officer den ganzen Tag mit gespielter guter Laune durch die Firma wuselt. Es braucht vielmehr eine gelebte Unternehmenskultur, die den Rahmen für gute Laune und somit produktive Rahmenbedingungen setzt.

Snacks und Getränke dürfen längst als Standard gelten, um sein Team bei Laune zu halten. Ein Kickertisch im Pausenraum kann eine gute Idee sein, um die Stimmung aufzulockern und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Das funktioniert aber nur, wenn diese Spielpausen ein lebendiger Teil der gesamten Unternehmenskultur werden. Sie müssen sich natürlich anfühlen. Niemand sollte sich für eine Auszeit am Kickertisch rechtfertigen müssen oder böse Blicke ernten. Am Spieltisch können Teams in sportlicher Rivalität zueinander finden. Nicht selten wird die eine oder andere Allianz geschmiedet, die bereichsübergreifend funktioniert.

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Ein Kickertisch alleine reicht nicht aus / @SamanthaElisa via Twenty20

So ‚bewegst‘ du deine Mitarbeiter zu Höchstleistungen…

Und täglich grüßt das motivationslähmende (!) Murmeltier?! Wer zu einer offenen und kommunikativen Unternehmenskultur kommen will, sollte von den ständigen Meetings wegkommen und neue Wege gehen. Alles andere würde schnell nur noch als nervige Pflichterfüllung empfunden. Es lohnt sich, immer wieder neue Formate zu testen, die die Kreativität und Innovationskraft beflügeln können. Wie der Austausch in eurem Unternehmen am besten funktioniert, erarbeitet ihr am besten gemeinsam mit Blick auf die örtlichen und strukturellen Möglichkeiten.

Damit mehr Bewegung in den Tagesablauf kommt, lohnt es sich über Betriebssport in einer trendigen Form nachzudenken. Durch Bewegung werden bekanntlich Glückshormone ausgetauscht und kleine Wettkämpfe oder Events können immer wieder für neue Anreize sorgen. Ein Sportraum oder gemeinsame sportliche Aktivitäten während und nach der Arbeit können die Bindung zum Unternehmen stärken. Regelmäßige Teamevents mit Erlebnischarakter sind in einer Unternehmenskultur wichtig, um für Abwechslung zu sorgen und sich auch jenseits der Arbeit auf einer persönlichen Ebene begegnen zu können.

Glück wird sich nur einstellen, wenn das Zwischenmenschliche (die so genannte Chemie) im gesamten Unternehmen stimmt. Hierfür kann nur eine starke Unternehmenskultur den Rahmen vorgeben. Und eines ist auch klar: Es kann nicht nur Erfolg und Glück geben! Bei Niederlagen ist es wichtig, dass das ganze Team zusammenhält und sich konsequent auf neue Ziele ausrichtet!


Weg vom Shareholder Value Ansatz: Wen soll das Unternehmen glücklich machen?

Bei Unternehmen, die an der Börse notieren (wollen), nimmt der so genannte Shareholder Value Ansatz eine zentrale Position ein. Alles wird dem Börsengang untergeordnet, um Aktionäre happy zu machen. Diese freuen sich in erster Linie über die Ausschüttung hoher Dividenden. Aber was haben Mitarbeiter davon? Wie demotivierend muss für sie die Einsicht sein, nur ein Teil einer großen Börsenstrategie bzw. ‚Gelddruckmaschine‘ zu sein?

Viele junge Startups haben sich längst entschieden, diesem Weg den Rücken zu kehren. Sie wissen, dass der Arbeitnehmer im Mittelpunkt stehen muss, denn: Happy employees create happy customers! Mit einem optimal gewichteten Stakeholder Management fährst du als Unternehmer besser, indem du auf die Bedürfnisse aller Interessensgruppen eingehst. So entsteht ein Wir-Gefühl, das die Zugehörigkeit der Mitarbeiter zum Unternehmen nachhaltig steigert. Wer den Wert und die Produktivität seines Unternehmens in die Höhe treiben möchte, sollte in die Aktie ‚glückliche Mitarbeiter‘ investieren.


Auf gutes Leadership kommt es an: Ein moderner Führungsstil macht Mitarbeiter glücklicher!

Mit Blick auf eine lebendige Unternehmenskultur spielt die Führung ganz klar eine Schlüsselrolle. Wie eingangs erläutert, sind viele Mitarbeiter mit dem Führungsstil oder besser gesagt der Führungskompetenz ihres Chefs unzufrieden. Als dynamischer (Startup-)Unternehmer solltest du es auf keinen Fall so weit kommen lassen. Gefragt ist eine agile, transparente Führung auf Augenhöhe, die auf Mitarbeiter und deren Bedürfnisse explizit eingeht. Wer sein Team glücklich machen möchte, sollte immer ein Ohr für Probleme haben und nicht nur zuhören, sondern auch Taten folgen lassen. Wissen deine Mitarbeiter, dass sie als Person wertgeschätzt werden, können sie ihr volles Potenzial entfalten. Diese Zufriedenheit wird auch auf Kunden einen positiven Effekt haben. Trotz aller Führung und klarer Regeln für alle muss es genügend Freiräume für Eigenverantwortung und Selbstverwirklichung geben. Ein zu enges Korsett ist definitiv der falsche Ansatz, um Mitarbeiter glücklich zu machen. Kreatives Denken erfordert große Handlungsspielräume!

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Glückliche Mitarbeiter sorgen am Ende auch für glückliche Kunden / @pp99 via Twenty20

Das Recht auf Fehler und eine eigene Meinung

Zugegeben: Bei Fehlern am Arbeitsplatz handelt es sich nicht gerade um berufliche Glücksmomente. Falls es aber eine gelebte Fehlerkultur gibt und die Dinge offen angesprochen werden, können Mitarbeiter durchaus gestärkt aus einer vermeintlich schlechten Erfahrung gehen. Sie wissen, dass Vertrauen in sie gesetzt wird, und das ist sehr viel Wert. In dieser Hinsicht sollte sich eine offene Kommunikation dadurch auszeichnen, dass jeder seine Meinung äußern kann. Wenn das Ganze professionell auf einer sachlichen Ebene ausgetragen wird, entstehen keine heimlichen Kriegsschauplätze und für das Betriebsklima gefährliche Intrigen. Transparenz muss ein zentraler Bestandteil einer Unternehmenskultur sein, die das Glück der Mitarbeiter als zentralen Baustein definiert. Übrigens: Wer andere führt und glücklich(er) machen will, sollte bei sich selber anfangen. Chefs müssen mit guten Beispiel vorangehen und die Unternehmenskultur authentisch leben.


Glück ahoi: Die richtigen Mitarbeiter an Bord holen!

Dir ist am Glück deiner Mitarbeiter als Basis für ein produktives Miteinander viel gelegen? Dann solltest du bereits bei der Besetzung von Stellen darauf achten, ob ein neuer Mitarbeiter ins Team passt. Dabei geht es nicht nur um die Qualifikation, sondern vor allem um das Zwischenmenschliche. Um das besser einordnen zu können, sollten Bewerbungsgespräche in größerer Runde stattfinden. Gerade als Startup lohnt es sich, in diesem Bereich neue, mutige Wege zu gehen, um sich in kurzer Zeit besser kennenzulernen. Was soll groß an Einsichten herauskommen, wenn ein Entscheider den üblichen Fragenkatalog beim Einstellungstest herunterleiert? Wie wäre es, eine typische Alltagssituation mit dem gesamten Team durchzuspielen? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt…

Employer Branding: Als attraktiver Arbeitgeber strahlst du eine starke Anziehungskraft aus

Gerade Startups sind gut beraten, beim Employer Branding neue Wege zu gehen. Das sollten sie nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels, denn der Kampf um die besten Köpfe wird in den kommenden Jahren immer schwieriger. Kleine Unternehmen können gerade in der Startup-Phase nicht die Löhne von großen Konkurrenten bezahlen. Sie müssen künftige Mitarbeiter mit anderen Argumenten glücklich machen! Hier genau muss die beschriebene Unternehmenskultur zum Tragen kommen, in der sich jeder Mitarbeiter frei entfalten kann.

Zeige zukünftigen Mitarbeitern, was dein Unternehmen jenseits von Arbeit und Geld zu bieten hat. Nutze diesen Überraschungseffekt schon im Bewerbungsgespräch, um sofort eine emotionale Bindung entstehen zu lassen. Je zufriedener Mitarbeiter sind, desto mehr Werbung werden sie für ein Unternehmen machen. Im Idealfall werden sie zu überzeugten Influencern, die durch Kontakte neue Kunden oder auch Mitarbeiter gewinnen können.


Auf den Punkt gebracht: So machst du den Montag zum Lieblingstag deiner Mitarbeiter

Happy statt manic monday! So sollte das Motto idealerweise lauten, nachdem die Unternehmenskultur von Beginn an konsequent auf Arbeitsglück ausgerichtet ist. Glück lässt sich nicht verordnen. Aber es braucht Rahmenbedingungen, um wachsen zu können. In dieser Hinsicht muss die Unternehmenskultur zu einem Gewächshaus werden, unter dessen Dach ALLE einen Platz haben. Die altbekannte Bedürfnispyramide von Maslow aus der Psychologie verrät uns, was Mitarbeiter jenseits erfüllter Grundbedürfnisse glücklich macht: Menschen streben nach Anerkennung und Selbstverwirklichung. Das solltest du gezielt berücksichtigen, wenn du den Glücksfaktor im Unternehmen hoch halten möchtest. Wer freitags zufrieden und voller Tatendrang den Arbeitsplatz verlässt, wird am Montag voller Elan zurückkehren.

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Der Freitag sollte nicht das oberste Ziel der Woche sein / @crystalmariesing via Twenty20

==> Lies auch: Mit der OKR-Methode Ziele schneller erreichen


Was du aus diesem Artikel in dein Unternehmen mitnehmen kannst

Nichts ist unproduktiver und für die Laune schlechter, als am Sonntag schon mit Grauen an den Schreibtisch zu denken! Idealerweise endet daher der Freitag in entspannter Runde gemeinsam mit einem Bierchen (oder welchem Trend-Getränk auch immer). Auch auf kleine Zwischenerfolge könnt ihr anstoßen (übrigens ist das auch alles digital/remote möglich)! Probleme, die Mitarbeiter mit ins Wochenende nehmen, können zu keinem Happy Monday führen.

Wie wäre es, den Montag direkt mit einem Highlight im Büro (oder digital) zu starten, das Lust auf die ganze Woche macht und das Stresslevel nicht sofort auf 100 % hochschnellen lässt? Spannende neue Projekte, unerwartete Anreize wie ein gemeinsames Mittagessen oder ein spontanes Kochevent, kleine Geschenke, Erfolgsmeldungen oder Teamwettbewerbe mit Konsequenzen für die Aufgabenverteilung können den Wochenstart jeden Montag anders aussehen lassen. Glück will gepflegt bzw. aktiv gestaltet werden. Glücksmomente entstehen nicht durch passives Verharren in einer tristen Routine. Das sollte allen Beteiligten klar sein…