Nachhaltig glücklich sein: Wie es geht und worauf es wirklich ankommt

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@criene via Twenty20

Ein schnelles Auto, ein großes Haus oder einfach ein Speicher voller Geld á la Dagobert Duck. What the fuck! Natürlich macht mich das verdammt noch einmal glücklich. Erwischt! Sicherlich kommen viele Menschen im Affekt zu genau dieser Überzeugung. Halte dich fest, denn hier kommt nun die Frage aller Fragen. Quasi eine kleine Gehirnwäsche für zwischendurch: Macht dich das auch nachhaltig, also für einen langen Zeitraum, glücklich?


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Bedeutet Glück = Geld?

Du kennst sicherlich auch dieses eine Gefühl, was uns alle beschleicht, wenn wir etwas unbedingt haben möchten. Diese große Vorfreude, die uns regelrecht zappeln lässt und das anschließende Glücksgefühl, wenn wir das herbeigesehnte Stück endlich besitzen.

Wenn uns gekaufte Dinge so viel Freude bereiten, liegt die Vermutung nah, dass ein bestimmtes Einkommen etwas Ähnliches hervorrufen kann. Schließlich gibt uns genau das, die Sicherheit und obendrauf die Möglichkeit uns all diese Gegenstände leisten zu können. Hierzu veröffentlichte die Purdue University eine Studie, die herausgefunden hat, dass das ideale Jahreseinkommen für unser „seelisches Wohlbefinden“ zwischen 60.000 bis 75.000 US Dollar liegt. Im Übrigen: Dieser Wert entspricht dem von Einzelpersonen und nicht Familien. Interessanterweise stellt diese Studie aber auch gleichzeitig fest, dass Geld nur ein Teil dessen ist, was uns wirklich glücklich macht – und dass uns mehr Geld nicht automatisch glücklicher macht..

Materielle Dinge, wie ein schnelles Auto, das neuste Smartphone und ein großes Haus machen uns, ehrlicherweise, natürlich glücklich. Zumindest irgendwie. Doch ist das auch eine Art von nachhaltigem Glück? Also etwas, das uns auch lange Zeit erhalten bleibt? Eher nicht! Schließlich würde das zum Beispiel bedeuten, dass du sofort ein zutiefst unglücklicher Mensch werden würdest, sobald dir diese Dinge abhanden kommen. Vielleicht bist du zuerst etwas wütend, traurig oder enttäuscht, aber das war es dann auch schon.

Glücklich sein an sich erhält niemand durch Gegenstände oder äußere Einflüsse. Vielmehr ist es etwas, dass von dir selbst, aus deinem Inneren heraus, nach außen tritt. Das ist sozusagen deine ganz eigene Glückbasis oder Fundament, was standhaft bleibt, auch wenn die Welt um dich herum es einmal nicht ist.

Obendrauf haben wir, wie ich sie gerne nenne, Eckpfeiler. Diese bieten uns zusätzlich Stabilität und Komfort. Sie spenden uns außerdem Kraft, Energie und Glück. Gleichzeitig bilden sie ein solides Schutzschild und sind deine helfende Hand, die dich hochzieht, wenn du einmal gestürzt bist. Wer oder was das genau ist? Das ist von Person zu Person ganz individuell und eben genauso einzigartig, wie du selbst.

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Happiness is love!

Einen kurzen Einblick, worauf es im Leben wirklich anzukommen scheint und was uns somit auch nachhaltig glücklich macht, erhaschen wir in dem Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“. Die Autorin Bronnie Ware berichtet dort von ihren berührenden Begegnungen und Geschichten, die sie in ihrer Zeit als Palliativkrankenschwester erlebt hat. Oftmals vertrauen ihr die Sterben an, dass sie es bereuen, zu viel gearbeitet und zu wenig Zeit mit ihren Familien oder Freunden verbracht zu haben. Und ein weiterer überraschender Punkt: dass sie es sich nicht erlaubt haben wirklich glücklich zu sein.

Eine Harvard-Studie kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Insgesamt wurden 80 Jahre lang verschiedene Harvard-Studenten begleitet, um Hinweise zu finden, was zu einem glücklicheren und gesünderem Leben beiträgt. Die Studie kommt zu dem Resultat, dass uns gute Beziehungen langfristig wesentlich glücklicher machen, als Geld oder Ruhm.

Außerdem konnte ein weiterer überraschender Zusammenhang festgestellt werden. Unsere Beziehungen und wie glücklich diese sind, haben auch einen immensen Einfluss auf unsere Gesundheit. Robert Waldinger, Leiter der Studie, sagt diesbezüglich, dass es wichtig ist auf seinen Körper und dessen Gesundheit zu achten, aber die Pflege unser Beziehungen ebenso eine wichtige Form der Selbstfürsorge ist. Am Ende sind also all die materiellen Dinge, die du dir vielleicht gerade noch so sehnlich wünschst, von keiner bis gar keiner Bedeutung mehr. Genau deswegen bietet Geld zwar eine Art von Sicherheit, aber kann dir selbst im Umkehrschluss nicht sicher Glück bescheren und es schon gar nicht aus dem Nichts für dich erschaffen. Nutzen wir die Zeit hingegen doch lieber für eine Tätigkeit, die wir mögen oder mit Menschen, die wir lieben und sie uns. Naja, laut der Studie, macht eben genau diese Art von Wärme in Beziehungen uns während des ganzen Lebens glücklich und hat sogar den größten positiven Einfluss auf unsere allgemeine Zufriedenheit.

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Du bist der Autor deiner eigenen Geschichte

Was du selbst aus diesen Erkenntnissen machst, bleibt natürlich dir ganz allein überlassen. Ein paar Anregungen gibt es als Sahnehäubchen trotzdem noch obendrauf:

  • Überdenke die Prioritäten in deinem Leben
  • Verbringe mehr Zeit mit deinem Partner, der Familie oder Freunden anstatt allein vor dem Smart-TV
  • Tue mehr von den Dingen, die dich glücklich machen
  • Umgebe dich mit Menschen, die dir gut tun
  • Genieße schöne Momente ganz bewusst
  • Sei auch für Kleinigkeiten, die dich glücklich machen, dankbar
  • Sei stolz auf dich selbst

und last but not least:

Erlaube dir selbst glücklich zu sein! Tue also nicht das, was andere vermeintlich von dir erwarten, sondern das, was dich erfüllt. Durch den selbst auferlegten Druck, all die Erwartungen und unseren schnelllebigen Alltag vergessen wir oft, dass wir unser Leben so gestalten können, dass es uns glücklich macht. Letztlich sind wir alle, auch du, der Autor unserer ganz eigenen Geschichte und niemand sonst.

„Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben.“

Abraham Lincoln