Das Missverständnis der Frage „Und was machst du so (beruflich)?”

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@lelia_milaya via Twenty20

Du bist, was du isst. Ja, das kann ich unterschreiben. Aber du bist nicht unbedingt, was du in deinem Job machst. Bist du ein Manager, eine Krankenschwester, ein Polizist, oder was auch immer? Ist es das, was du wirklich BIST?

Es ist eine Standard Smalltalk Frage: “Und was machst du so (beruflich)?”. Es ist so, als würde unser Job uns ausmachen. Die meisten Menschen bilden sich direkt Vorurteile über uns, sobald wir ihnen sagen, welchem Job wir nachgehen. Wir stecken Menschen in Schubladen. Doch sind die getroffenen Annahmen, die wir in diesem Moment treffen, oft komplett falsch.


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Definierst du dich über deinen Job?

Ich kenne genug Menschen, die sich komplett mit ihrem Job identifizieren. Die ihren Beruf durch und durch leben. Die gerne mal 60-70 Stunden oder mehr wöchentlich in ihre Arbeit investieren. Das kann auch Spaß machen und richtig sein, wenn es denn die „Berufung“ ist. Aber es kann genauso krank machen, vor allem wenn man nicht seiner Berufung folgt und einem Job nachgeht, der einem eigentlich gar keinen Spaß macht.

Vielleicht bist du es auch leid, immer nur für jemand anderes zu arbeiten. Doch gerade Gründer und etablierte Unternehmer stecken jede Menge Zeit in ihr Startup. Wenn es ein Business ist, das einem eigentlich gar keine Freude bereitet und einfach nur Geld abwirft, dann macht das auf Dauer nicht nur unglücklich, sondern sogar krank. Ich kenne genug Menschen, die bereits einen Burnout hatten. Doch das muss nicht sein!

Du bist doch mehr als dein Beruf, oder? Wieso definierst du dich dann so sehr über ihn? Du als Mensch hast doch viel mehr zu bieten. Wenn dich jemand fragt, was du so machst, dann antworte stattdessen doch lieber, dass du gerne reist und die Welt erkundest oder erzähle etwas über deine Hobbies. Warum gehst du nicht einfach darauf ein, was du gerade in diesem Moment tust? So könnte man die gestellte Frage nämlich auch auffassen. Es ist alles eine Frage der Interpretation und was du daraus machst.


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Der Tausch von Lebenszeit gegen Geld vs. die eigene Berufung finden

Für viele Menschen ist es leider so, dass sie einem Job nachgehen, der ihnen keinen Spaß macht, aber immerhin Geld einbringt. Der Deal lautet „Zeit gegen Geld“. Doch unsere Zeit ist das wertvollste Gut, das wir haben. Denn unsere Lebenszeit ist begrenzt. Ich weiß auch, dass nicht jeder Mensch auf der Erde seinen Traumjob ausführen kann. Jedenfalls noch nicht. Aber jeder sollte jetzt schon danach streben. Es gibt sicherlich noch Berufe, die niemand so richtig gerne macht, jedenfalls nicht auf Dauer. Arbeitsplätze, in denen man nicht vollständig aufgeht, und in denen man seine wahre Berufung nicht findet. Jobs, in denen man eigentlich nicht viel Gutes für die Menschheit tut.

Aber diese Berufe werden meiner Meinung nach vor allem durch den digitalen Wandel immer mehr verschwinden. Es wird so weit kommen, dass viele Menschen umdenken und sich überlegen müssen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. In 10 oder 20 Jahren könnten viele Jobs durch Maschinen oder digitale Dienste ersetzt werden. Ich bin mir sicher, dass von diesen Veränderungen alleine in Deutschland Millionen von Menschen betroffen sein werden. Doch sehe ich das positiv, da so jeder mehr seiner wahren Bestimmung nachgehen kann – welche auch immer das sein mag. Das weiß der Großteil der Menschheit ja leider selbst nicht, da sich die wenigsten hierfür Zeit nehmen und stattdessen im Alltagstrott gefangen sind. Oder kennst du deine wahre Berufung bereits?


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Wenn du deinen Lebenszweck bereits entdeckt hast, und dir klar ist, warum du auf dieser Welt bist – dann kann es auch sein, dass du bereits deine wahre Berufung für dich herausgefunden hast.

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@omar.prestwich via Twenty20

Hast du bereits einen Beruf gefunden, in dem du richtig aufgehst? Mit dem du etwas Gutes tun kannst und Spaß dabei hast? Dann solltest du auch in einem Unternehmen arbeiten, das seine Mitarbeiter nicht wie ein Werkzeug behandelt. Es gibt mittlerweile genügend Arbeitgeber, die den Mitarbeiter als absolutes Herzstück des Unternehmens betrachten, und die Angestellten auch entsprechend behandeln.

Das wird langfristig natürlich gerade in Branchen nötig, in denen es schwerfällt, qualifiziertes Personal zu finden. Hier müssen sich Unternehmen neu erfinden und ernsthaft damit auseinandersetzen, welche Benefits sie potenziellen Mitarbeitern neben einem angemessenen Gehalt anbieten können. Und die Gefahr ist groß, seine Mitarbeiter allzu bald wieder an Konkurrenzunternehmen zu verlieren. Wir arbeiten heute nicht mehr 30 Jahre oder länger nur in einem Unternehmen. Diese Zeiten sind vorbei. Jedenfalls für die meisten von uns. Gerade durch die vielen Jobwechsel können wir aber auch eine Menge lernen und uns stetig weiterentwickeln.


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Wenn wir bei einem Arbeitgeber nicht glücklich sind, beim nächsten aber auch nicht – dann sollten wir uns überlegen, ob der Job, den wir machen, wirklich der richtige für uns ist. Auch Geld kann da kein guter Ausgleich sein. Ich selbst möchte lieber reich an Lebensfreude sein, als reich auf dem Bankkonto. Was ist mit dir? Hast du den richtigen Job bereits gefunden? Hast du mal über ein eigenes Business nachgedacht? Was hält dich (noch) zurück? Ich freue mich über einen Kommentar von dir!

Sebastian
Motivator, Coach, Leader, Entrepreneur, Business Angel, Speaker – seine Mission: "Ich möchte Menschen motivieren und bewegen, ihre Visionen umzusetzen und das Beste aus ihrem Leben und dem anderer herauszuholen."